Hoch-schräge Osteotomien nach Perthes und Schlössmann (1922)
Eine weitere Modifikation der schrägen Osteotomienach KAZANJIAN ist die hochschräge Osteotomienach PERTHES und SCHLÖSSMANN. Dieser Eingriff begann meist medial oberhalb des Foramen mandibulae und verlief nach laterokaudal (Abb. 20). In solchen Fällen einer Unterkieferverlängerung bei unterentwickeltem aufsteigendem Ast war häufiger eine Osteotomie mit zusätzlicher Knochentransplantationerforderlich [56]. Die Modifikation nach PERTHES und SCHLÖSSMANN [25] kam nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, da sie den entscheidenden Nachteil geringer Knochenberührungsflächen und der daraus resultierenden Verzögerung der Knochenheilung und Entwicklung einer Pseudarthrose birgt.
Auf Basis dieser Methodik wurde auch die tief-hohe Piezoosteotomie entwickelt, welche von lateral kaudal nach lingual kranial durchgeführt wurde [36].
Von lateral inferior wurde nun nach medial superior oberhalb des lingual eintretenden N. alveolaris inferior osteotomiert und dieser geschont. Die dadurch entstandenen Fragmente klafften auseinander und wurden nach sonografischer oder manueller Einstellung durch Platten und Schrauben fixiert.